Fundstücke, 1997-2020
Die Fundstücke der Woche18/2020 sind tatsächlich einmal Dinge, die wir bei unseren Arbeiten vor Ort auf dem Gelände und in den verbliebenen Gebäuden der Feste Kaiser Franz gefunden haben. Dabei mussten wir in den vergangenen 22 Jahren allerdings feststellen, dass spektakuläre oder gar wertvolle Funstücke eher selten sind. Meist fanden wir doch eher banal wirkende Alltagsgegenstände wie Geschirr oder sonstige Küchenutensilien, oft auch nur trümmerhafte Reste davon, die sich zeitlich nur schwer einordnen ließen und keinen größeren Wert für die Erforschung der Geschichte der Feste Kaiser Franz oder für unsere Sammlung darstellten. Hier nun eine kleine Auswahl.
Spannender waren da zum Beispiel schon die leider nicht mehr ganz unversehrten Bierflaschen, die wir 2009 im Aushub beim Ausbaggern des ehemaligen Trennungsgrabens vor dem Werkeingang gefunden haben.
Bilder von Bauarbeitern, die Ende des 19. Jahrhunderts mit Schippen
an der Verfüllung des Grabens arbeiten, werden beim Betrachten
vor dem inneren Auge lebendig, Arbeiter, die ihre leergetrunkenen
Bierflaschen achtlos in den Graben werfen und diese dann mit Erde
überdecken.(1) Die Wiederentdeckung solch banal wirkender Gegenstände
wie Bierflaschen macht Geschichte lebendig und im wahrsten
Sinne des Wortes greifbar.
Matthias Kellermann
Anmerkungen
(1) Wann genau der Trennungsgraben vor der Poterne zugeschüttet wurde ist nicht bekannt. Tatsächlich ging die Königsbacher Brauerei AG erst 1900 aus der Bierbrauerei Josef Thillmann hervor (vergleiche hier).
Abbildungen
Alle Fotografien vom M. Kellermann außer *, Foto R. Arenz