Luftabwehr, 1940er-Jahre
Das Fundstück der Woche 40/2021 ist eine Fotografie aus den 1940er-Jahren. Sie zeigt eine der Flak, die zur Sicherung des Güterbahnhofs Koblenz-Lützel auf dem Balduinhof in Lützel in unmittelbarer Nähe zum Bahndamm aufgestellt worden war.
Das abgedeckte Geschütz (links im Bild) ist auf das Reduit der Feste Kaiser Franz ausgerichtet, das rechts in der Bildmitte zu sehen ist. Leider behindert eine gerade in Richtung Koblenz fahrende Dampflok die Sicht auf den Eingangsbereich in das Kernwerk. Die beiden rechts vom Reduit zu sehenden langgezogenen Gebäude gehören zur Feldartillerie-Kaserne auf dem Petersberg, die im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Eine weitere Flak stand auf dem ersten Kasemattenblock des Reduits der Feste Kaiser Franz (dem südlichen Kopfbau). Hier kampierte die Flakbesatzung in den Kasematten unter dem Geschütz.
Eine dritte Flak befand sich auf dem Reduit der Bubenheimer Flesche, das zu dieser Zeit die beliebte Gaststätte der Familie Kommer beherbergte. Das Geschütz war mit Blickrichtung nach Westen (Koblenzer Sender) ausgerichtet. Im Bild zu sehen ist im Hintergrund der ehemalige Steinbruch unterhalb von Fort Rheineck auf der anderen Rheinseite.
Gegen die Luftangriffe der Alliierten konnten die Flakmannschaften allerdings nur wenig ausrichten. Das Reduit der Bubenheimer Flesche wurde durch Bomben beschädigt, vom Kernwerk der Feste Kaiser Franz ist uns kein Treffer bekannt. Der letzte Angriff der USAAF auf die Stadt fand am 29. Januar 1945 statt. Zu diesem Zeitpunkt war der Verkehr bereits zusammengebrochen und Koblenz beinahe eine Geisterstadt. Am 19. März endete der Zweite Weltkrieg in Koblenz, am 27. März konnte die US-Armee auch die rechtsrheinischen Stadtteile besetzen.
Matthias Kellermann
Abbildungen
Abb. 1: Sammlung M. Kellermann, unbekannter Fotograf, 1940er-Jahre
Abb. 2: Foto M. Kellermann, 2021
Abb. 3: Foto K. Schwab, 1940er-Jahre, mit freundlicher Genehmigung
