Im Nachgang zum heutigen Tag des offenen Denkmals hier noch eine beeindruckende Fotografie von einer Führung auf der Feste Ehrenbreitstein am 14. August dieses Jahres. Das ruinöse Pulvermagazin, im Volksmund auch Beinhaus genannt, kann aus offensichtlichen Gründen nicht betreten werden.
Tag des offenen Denkmals® 2022 – „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“
Herzlich Willkommen zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals® an der Feste Kaiser Franz!
Wie schon in den vergangenen Jahren, findet auch der Tag des offenen Denkmals 2022 an der Feste Kaiser Franz ausschließlich virtuell statt. Getreu dem diesjährigen Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ spüren wir anhand ausgewählter Beispiele den Spuren vergangener Zeiten nach.
„KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ – Rundgang zur Feste Kaiser Franz
Neue Veröffentlichung zum Kriegspulvermagazin III der Feste Kaiser Franz
Soeben erschienen ist der Vortrag von Christian Kayser zum Kriegspulvermagazin III der Feste Kaiser Franz. Das während der Entfestigung 1920/1921 teilzerstörte Magazin wurde vergangenes Jahr rekonstruiert und zugänglich gemacht. Der hervorragende Beitrag beleuchtet Geschichte, Bestand und Funktion des während der Arbeiten am Festungspark wiederentdeckten Pulvermagazins. Das Buch kostet 19 Euro und kann über den Shop des Städtischen Museums Saarlouis erworben werden.
Christian Kayser: Verloren und wiedergefunden: Das Kriegspulvermagazin III der Feste Franz in Koblenz, in: Intra Muros – Infrastruktur und Lebensalltag in Festungen – Pulvermagazine und Laboratorien- , herausgegeben von Benedikt Loew, Guy Thewes und Hans Peter Klauck, Saarlouis 2022 (Schriftenreihe Festungs-Forum Saarlouis Band 5), S. 229-251
Fundstück der Woche 33/2022
Der Ehrenbreitstein und der Petersberg mit Marceaus Grab nach William Turner, 1835
Das Fundstück der Woche 33/2022 ist ein Stahlstich von J. Cousen nach dem 1835 entstandenen Gemälde „The Bright Stone of Honour (Ehrenbreitstein) an the Tomb of Marceau from Byron’s ‚Childe Harold‘“ von William Turner (1775-1851). Dieses zeigt im Vordergrund den Petersberg vor dem Bau der preußischen Befestigungsanlagen und im Hintergrund die zerstörte kurtrierische Festung Ehrenbreitstein.
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Arbeiten am südlichen Kopfbau des Reduits
Die Firma Kletterknecht arbeitet wieder an der Sicherung des südlichen Kopfbaus des Reduits mit Erosionsschutzmatten und Stahlgittermatten, um die Durchfahrt durch den südlichen Reduiteingang in den Reduitinnenhof zu ermöglichen.
100 Jahre Entfestigung – Feste Kaiser Alexander – der 8. Juli 1922
Die I.M.K.K. zeigt sich unzufrieden mit dem Fortgang der Arbeiten
Der Fortschritt der Entfestigungsarbeiten an der Feste Kaiser Alexander im Frühsommer und Sommer 1922 scheint eher schleppend gewesen zu sein. Die Auslastung des eingesetzten Baggers blieb mit 325 cbm pro Tag deutlich hinter der im gleichen Zeitraum geleisteten Handarbeit mit 600 cbm pro Tag zurück, was Eduard Hüger einerseits auf den spürbaren Mangel an Kohlen und andererseits auf deren schlechte Qualität zurückführte. Die schwierige Ersatzteilbeschaffung für das Gerät leistete ein Übriges. Zuletzt spielte außerdem das Wetter in der Jahresmitte 1922 nicht mit: „Auch wurde der Arbeitsfortschritt durch die vielen Regentage in diesem Sommer fühlbar verzögert.“
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Fundstück der Woche 31/2022
Kasernen, um bzw. nach 1900
Die Fundstücke der Woche sind Fotografien und Ansichtskarten der nach 1900 auf der linken Rheinseite erbauten Koblenzer Kasernen. Nach der Aufgabe der linksrheinischen Festungssysteme und der Stadtbefestigung 1890 bzw. 1903 wurden auf oder an den aufgelassenen Festungsgeländen Kasernen errichtet. Diese lösten die bis dahin zur Unterbringung der Soldaten genutzten Festungskasematten ab, da die Unterbringung dort nicht mehr zeitgemäß war.
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Vor 125 Jahren…
… ab Ende Juni 1897 wurde das Moselbrückentor der preußischen Stadtbefestigung niedergelegt. Mehr Informationen zu diesem Tor gibt es hier im Fundstück der Woche 09/2020.
100 Jahre Rettung der Feste Ehrenbreitstein
Ein Jubiläum ist uns dieses Jahr fast durchgegangen: Vor 100 Jahren wurde die Feste Ehrenbreitstein vor der drohenden Zerstörung bewahrt. Denn nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags hätte auch die Feste hoch oberhalb der Stadt Koblenz entfestigt werden müssen. Nach langen und zähen Verhandlungen, in denen sich auf alliierter Seite auch die Briten und der kommandierende General der American Forces in Germany, General Henry T. Allen, für einen Erhalt des historisch wertvollen Festungswerks ausgesprochen und eingesetzt hatten, kam am 25. Februar 1922 die erlösende Nachricht vom Vorsitzenden der Interalliierten Militär-Kontrollkommission (IMKK), General Charles Nollet, aus Berlin:
„Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß die Interalliierte Militär-Kontroll-Kommission mit Rücksicht auf den künstlerischen Charakter des Ehrenbreitstein beschlossen hat, auf die Ausführung sämtlicher Zerstörungsarbeiten an dieser Festung zu verzichten.“(1)
Damit war die gesamte Feste Ehrenbreitstein offiziell gerettet.
Bereits einige Wochen zuvor hatte Marschall Foch in einem Schreiben vom 1. Februar 1922 an General Nollet die Entscheidung bestätigt, die Feste Ehrenbreitstein von der Zerstörung auszunehmen:
„Le démantèlement du fort d’Ehrenbreitstein n’a pas été retenu; l’importance de cet ouvrage au point de vue militaire semble minime et sa destruction, par suite de sa situation particulière, aurait pu soulever contre les Alliés l’opinion publique allemande.“(2)
Einige Tage später, am 9. Februar 1922, notierte Henry T. Allen in seinem Tagebuch:
„In einem Brief erkennt Marschall Foch meinen Einwand gegen die Zerstörung der Festung Ehrenbreitstein an; sie soll als berühmtes Rheindenkmal erhalten bleiben. Vorher war mein Vorschlag, sie zu erhalten, vom Militäroberkommando und der Kontrollkommission bekämpft worden. Ich war entschlossen, sie nicht zerstören zu lassen, solange meine Macht in der Zone dauerte. Wert hat sie nur als geschichtliches Denkmal.“(3)
Wie es zu dieser „dramatischen“ Rettungsaktion kam, habe ich in meinem Buch „Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein“ zu rekonstruieren versucht.
Matthias Kellermann
Anmerkungen
(1) Schreiben der I.M.K.K. Nr. 7864 vom 25.02.1922, in: LHA Ko Best. 578,002 Nr. 6, Dokument Nr. 532/22.
(2) Schreiben des Comité Militaire Allié de Versailles I 35/1 vom 01.02.1922, in: UNOG Library, Col 61/1, LN 7A/27108/2930, Sammlung 4, Dokument 19. Übersetzung: An der Entfestigung des Forts Ehrenbreitstein ist nicht festgehalten worden; die Bedeutung dieses Werks scheint vom militärischen Standpunkt aus betrachtet minimal zu sein und seine Zerstörung hätte, infolge seiner besonderen Lage, die öffentliche Meinung der Deutschen gegen die Alliierten aufbringen können.
(3) Henry T. Allen: Mein Rheinland-Tagebuch, 2. Auflage, Berlin 1923, S. 203.
Abbildungen
Abb. 1: Sammlung M. Kellermann, unbekannter Fotograf, undatiert (ca. 1919-1922)
Abb. 2: Sammlung M. Kellermann, Foto Lindstedt & Zimmermann, Koblenz, 1920
Fundstück der Woche 28/2022
Eine Karte von Koblenz und Ehrenbreitstein, um 1700
Das Fundstück der Woche 28/2022 ist eine kolorierte Karte von Koblenz und Ehrenbreitstein, hier Ermanstein genannt. Sie zeigt u.a. auch die Verteidigungsanlagen am Lützeler Brückenkopf und den Petersberg, der zu dieser Zeit hauptsächlich dem Weinbau diente. Der Kupferstich von Nicolas de Fer (1646-1720) und Pierre Mortier (1661-1711) erschien um 1700.
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