Die Fundstücke der Woche sind Fotografien und Ansichtskarten der nach 1900 auf der linken Rheinseite erbauten Koblenzer Kasernen. Nach der Aufgabe der linksrheinischen Festungssysteme und der Stadtbefestigung 1890 bzw. 1903 wurden auf oder an den aufgelassenen Festungsgeländen Kasernen errichtet. Diese lösten die bis dahin zur Unterbringung der Soldaten genutzten Festungskasematten ab, da die Unterbringung dort nicht mehr zeitgemäß war.
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… ab Ende Juni 1897 wurde das Moselbrückentor der preußischen Stadtbefestigung niedergelegt. Mehr Informationen zu diesem Tor gibt es hier im Fundstück der Woche 09/2020.
Ein Jubiläum ist uns dieses Jahr fast durchgegangen: Vor 100 Jahren wurde die Feste Ehrenbreitstein vor der drohenden Zerstörung bewahrt. Denn nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags hätte auch die Feste hoch oberhalb der Stadt Koblenz entfestigt werden müssen. Nach langen und zähen Verhandlungen, in denen sich auf alliierter Seite auch die Briten und der kommandierende General der American Forces in Germany, General Henry T. Allen, für einen Erhalt des historisch wertvollen Festungswerks ausgesprochen und eingesetzt hatten, kam am 25. Februar 1922 die erlösende Nachricht vom Vorsitzenden der Interalliierten Militär-Kontrollkommission (IMKK), General Charles Nollet, aus Berlin:
„Ich beehre mich, Ihnen mitzuteilen, daß die Interalliierte Militär-Kontroll-Kommission mit Rücksicht auf den künstlerischen Charakter des Ehrenbreitstein beschlossen hat, auf die Ausführung sämtlicher Zerstörungsarbeiten an dieser Festung zu verzichten.“(1)
Damit war die gesamte Feste Ehrenbreitstein offiziell gerettet.
Bereits einige Wochen zuvor hatte Marschall Foch in einem Schreiben vom 1. Februar 1922 an General Nollet die Entscheidung bestätigt, die Feste Ehrenbreitstein von der Zerstörung auszunehmen:
„Le démantèlement du fort d’Ehrenbreitstein n’a pas été retenu; l’importance de cet ouvrage au point de vue militaire semble minime et sa destruction, par suite de sa situation particulière, aurait pu soulever contre les Alliés l’opinion publique allemande.“(2)
Einige Tage später, am 9. Februar 1922, notierte Henry T. Allen in seinem Tagebuch:
„In einem Brief erkennt Marschall Foch meinen Einwand gegen die Zerstörung der Festung Ehrenbreitstein an; sie soll als berühmtes Rheindenkmal erhalten bleiben. Vorher war mein Vorschlag, sie zu erhalten, vom Militäroberkommando und der Kontrollkommission bekämpft worden. Ich war entschlossen, sie nicht zerstören zu lassen, solange meine Macht in der Zone dauerte. Wert hat sie nur als geschichtliches Denkmal.“(3)
Wie es zu dieser „dramatischen“ Rettungsaktion kam, habe ich in meinem Buch „Die preußische Festung Koblenz und Ehrenbreitstein“ zu rekonstruieren versucht.
Matthias Kellermann
Anmerkungen
(1) Schreiben der I.M.K.K. Nr. 7864 vom 25.02.1922, in: LHA Ko Best. 578,002 Nr. 6, Dokument Nr. 532/22. (2) Schreiben des Comité Militaire Allié de Versailles I 35/1 vom 01.02.1922, in: UNOG Library, Col 61/1, LN 7A/27108/2930, Sammlung 4, Dokument 19. Übersetzung: An der Entfestigung des Forts Ehrenbreitstein ist nicht festgehalten worden; die Bedeutung dieses Werks scheint vom militärischen Standpunkt aus betrachtet minimal zu sein und seine Zerstörung hätte, infolge seiner besonderen Lage, die öffentliche Meinung der Deutschen gegen die Alliierten aufbringen können. (3) Henry T. Allen: Mein Rheinland-Tagebuch, 2. Auflage, Berlin 1923, S. 203.
Eine Karte von Koblenz und Ehrenbreitstein, um 1700
Das Fundstück der Woche 28/2022 ist eine kolorierte Karte von Koblenz und Ehrenbreitstein, hier Ermanstein genannt. Sie zeigt u.a. auch die Verteidigungsanlagen am Lützeler Brückenkopf und den Petersberg, der zu dieser Zeit hauptsächlich dem Weinbau diente. Der Kupferstich von Nicolas de Fer (1646-1720) und Pierre Mortier (1661-1711) erschien um 1700.
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Am 20. Juni war es endlich soweit: Die Restaurierungsarbeiten am einzigen verbliebenen Festungsbackofen der gesamten Festung Koblenz und Ehrenbreitstein haben begonnen! Die erste Sanierungsmaßnahme betraf den Schornstein des Backofens. Hier hat die mit den Arbeiten beauftragte Fa. Hahn zunächst einen größeren Stein geborgen, der den Schacht blockiert hat.
Um den Backofen künftig wieder betreiben zu können, musste der Schornstein zunächst vollständig hierfür ertüchtigt werden. Künftig werden die Rauchgase über ein neu installiertes Ofenrohr, das im Inneren des ursprünglichen Schornsteins installiert wurde, nach oben abgeleitet. Die schadhaften Stellen und hierfür nötigen neugeschaffenen Zugänge zum Schornstein werden demnächst wieder verschlossen.
Um die Rauchgase über das Notdach auf dem Kehlturm abführen zu können, musste der ursprüngliche Kamin darüber hinaus verlängert werden. Zusätzlich wurde auf dem oberen Abschluss noch ein Abgasventilator installiert.
Die Arbeiten des 1. Regiments des freiwilligen Wehrdienstes aus Metz am Franzosenfriedhof sind abgeschlossen. Dabei wurden u. a. die Grabsteine gereinigt und die Wege wiederhergestellt.
… wurde unser Verein auf Initiative von Sabine Bauer gegründet, die diesem bis April 2014 als erste Vorsitzende vorstand. Die ersten Arbeiten konzentrierten sich auf den ehemaligen Eingangsbereich in die Feste Kaiser Franz, wo der junge Verein im September 1997 erstmals am Tag des offenen Denkmals teilnahm. Im August 1999 konnten dann die Schlüssel zum Kehlturm am Gelände der ehemaligen Standortverwaltung der Bundeswehr übernommen werden.
Bereits letzte Woche fanden am südlichen Kopfbau des Reduits weitere Arbeiten durch die Firma SEB-Baugesellschaft statt. Hier werden Bohrungen für die Ankerstäbe vorgenommen, die das Bauwerk sichern sollen.
Wie die Stadt Koblenz gestern mitteilte, ist das am Eröffnungstag präsentierte Video von Olaf Schepers und Thomas Frey zu den Arbeiten am Festungspark Kaiser Franz nun auch online abrufbar.