Die I.M.K.K. verfügt den Beginn der Entfestigungsarbeiten
Am 13. Februar 1922 teilte die I.M.K.K. den deutschen Stellen mit, „dass unter Abänderung der früher festgesetzten Bestimmungen gewisse Rheinbefestigungen, die zuerst unter den vorläufig erhaltenen Anlagen eingereiht waren, sofort zu schleifen“ wären. Mit dieser Anordnung läutete die Kommission den Beginn des zweiten Entfestigungsabschnitts ein, der hauptsächlich den Bereich links des Rheins und rechts der Mosel betraf (Feste Kaiser Alexander, Fort Großfürst Konstantin, Schanze Großfürst Thronfolger). Für die Ausführung der Arbeiten erhielten die Deutschen sechs Monate Zeit (vom 1. März bis zum 1. September 1922).
Den vollständigen Artikel finden Sie hier. Die bisherigen Einträge sind unter der Rubrik 100 Jahre Entfestigung (Feste Kaiser Alexander) zu finden.
Die amerikanische Besatzung gibt die Feste Kaiser Alexander frei
Am 12. Dezember 1918 waren erste amerikanische Truppenverbände im Zuge des Waffenstillstands vom 11. November in das von der deutschen Armee geräumte Koblenz eingerückt. Diese benötigten zunächst vor allem geeignete Unterkünfte, so dass es zu weitreichenden Einquartierungen und Requisitionen kam. Hiervon betroffen waren auch sowohl die bereits aufgegebenen Festungswerke auf der linken als auch die noch unterhaltenen Werke auf der rechten Rheinseite. So wurde auch die Feste Kaiser Alexander zunächst mit Einheiten der 3. US-Armee und nach deren Auflösung Mitte 1919 mit Soldaten der American Forces in Germany (A.F.G.) belegt. Am 13. Januar 1922, gut ein Jahr vor dem endgültigen Abzug der Amerikaner, wurde die Requirierung der Feste Kaiser Alexander wieder aufgehoben.
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Wie die Stadt Koblenz heute in einer Pressemitteilung bekannt gab, ist der bereits 2020 eingerichtete, Joseph Breitbach gewidmete Rundweg in Ehrenbreitstein nun auch offiziell eröffnet. In acht Hörstationen werden biographische Texte über den Autor und ausgewählte Passagen aus dem Roman Die Wandlung der Susanne Dasseldorf des 1903 in der dortigen Schule (heute Rhein-Museum) geborenen Schriftstellers Joseph Breitbach vorgestellt.
Der Roman spielt vor dem Hintergrund der amerikanischen Besetzung von Koblenz und Ehrenbreitstein, wo Ende 1918 amerikanische Soldaten einmarschiert waren und u. a. Festungswerke wie die Feste Kaiser Franz und die Feste Ehrenbreitstein belegten. Bis Anfang 1923 wehte als weithin sichtbares Zeichen die amerikanische Flagge über dem Ehrenbreitstein. Joseph Breitbach wirft in seinem Roman immer wieder kurze historische Passagen zur amerikanischen Besatzung ein, die er selbst als Augenzeuge in Koblenz und Ehrenbreitstein erlebt hat.
„Die Straßen, die auf Befehl der Amerikaner trotz der allgemeinen Kohlennot verschwenderisch beleuchtet waren, glichen stellenweise einem Heerlager. An der Falkensteinkaserne und auf dem Kaiserin-Augusta-Ring waren Hunderte von Mauleseln zusammengepfercht. Überall kampierten Soldaten in Zelten, Wachen gingen auf und ab, und fast an jeder Straßenecke tauchten Patrouillen auf. Die Festhalle, die von der Besatzung sofort mit Beschlag belegt worden war, war hell erleuchtet. Soldaten saßen vor dem großen Gebäude auf dem Boden und dösten vor sich hin. […] Es war seit einer Woche in der ganzen Stadt so.“(1)
Mehr Informationen zum Roman Die Wandlung der Susanne Dasseldorf gibt es hier in der deutschen Wikipedia.
(1) Breitbach, Joseph: Die Wandlung der Susanne Dasseldorf, Göttingen 2006 (Mainzer Reihe. Neue Folge, Band 4, herausgegeben von Alexandra Plettenberg-Serban und Wolfgang Mettmann), S. 67f.
Die Stadt Koblenz ist am Gelände der Feste Kaiser Alexander interessiert
Für den zweiten Rückblick gehen wir zurück in den September 1921. Wie zuvor schon bei den ehemaligen Festungsgeländen auf dem Petersberg in Lützel, meldete die Stadt Koblenz auch Interesse an den militärischen Liegenschaften auf der Karthause an. Am 22. September 1921 fand auf Einladung der Koblenzer Reichsvermögensverwaltung diesbezüglich eine Zusammenkunft statt, in deren Verlauf Oberbürgermeister Karl Russell die Wünsche der Stadt in Bezug auf eine mögliche Verwertung der Feste Kaiser Alexander vorbrachte.
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Das Koblenzer Entfestigungsamt erstellt den Schleifungsplan für die Feste Kaiser Alexander
Die Serie zur Entfestigung der Feste Kaiser Alexander beginnt mit zwei Rückblicken, für den ersten gehen wir zurück in das Jahr 1920. Am 23. April 1920 hatte die für die Entfestigung zuständige Interalliierte Militär-Kontrollkommission (I.M.K.K.) eine erste Einteilung der Koblenzer Festungswerke in drei Kategorien herausgegeben. Die rechts der Mosel und links des Rheins gelegenen Werke Feste Kaiser Alexander und Fort Großfürst Konstantin wurden hier in die Kategorie 1 eingeordnet. Damit waren sie zwar zunächst vorläufig von der Zerstörung ausgenommen, sollten aber zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls geschleift werden. Daher forderte die I.M.K.K. die deutschen Stellen am 1. Oktober 1920 auch auf, bis zum 1. Dezember des gleichen Jahres Schleifungspläne für die zurückgestellten Festungswerke vorzulegen.
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Wie die Stadt Koblenz meldet, soll in dem ehemaligen Zugang in das Fort Asterstein eine „Informations-Zentrale“ für das Großprojekt „Festungsstadt Koblenz“ eingerichtet werden.
Das Fundstück der Woche 01/2022 ist eine Serie von Fotografien von Hermann Menzel vom Januar 1929. Sie zeigt die gefrorene Mosel von Lay bis zum Deutschen Eck. Dass Mosel und Rhein vollständig zufroren, war früher keine Seltenheit. Dabei war dieses Phänomen nicht nur ein Vergnügen für die Bevölkerung, sondern auch eine tödliche Gefahr. Über den Eisgang des Winters 1829/1830 wird berichtet, dass sich das Eis auf dem Neuendorfer Feld bis an den Fuß des Petersbergs unterhalb der Feste Kaiser Franz geschoben hat und in Lützelkoblenz einige Häuser in Leichtbauweise zerstört wurden.
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