Fund eines „Tonnen-Winde-Schachts“ von 1869

Bei Planierungsarbeiten im neuen Festungspark wurde am 2. März in der Nähe der Poterne ein Schacht gefunden, der sich zwischenzeitlich als „Tonnen-Winde-Schacht“ herausgestellt hat.

Abb. 1: Freigeräumter Verbindungsgang zwischen Schacht (im Hintergund) und Hohlgang Poterne-Reduit, 2021.

Der vermutlich 1869(1) erbaute Schacht diente dazu, das in hölzerne Tonnen verpackte Pulver ohne Umweg durch den zwischen Poterne und Reduit verlaufenden, schmalen Hohlgang in die zuvor errichteten unterirdischen Kriegspulvermagazine II und III zu bringen. Durch diesen Zugang, der auch noch auf einem der Entfestigungsbilder von Joseph Ring von 1920 zu sehen ist, konnten die Pulverfässer vom Werkhof der Feste Kaiser Franz her in den genannten Hohlgang abgelassen und von hier auf kürzestem Weg in die beiden Magazine transportiert werden.

Diese in Koblenz einmalige Anlage(2) wurde mittlerweile von Schutt befreit. Sie wird als Zeugnis des Koblenzer Festungsbaus erhalten bleiben.

Anmerkungen

(1) Freundlicher Hinweis von Manfred Böckling, Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Koblenz.
(2) Wie vor.

Abbildungen

Abb. 1: Foto Michael Karkosch, 2021, mit freundlicher Genehmigung.

100 Jahre Entfestigung – der 10. März 1921

Wie bereits im Beitrag zum 2. Oktober 1920 dargestellt, sollten gemäß Verfügung der I.M.K.K. die Arbeiten des ersten Schleifungsabschnittes zum 10. März 1921 fertig gestellt sein. Danach sah es allerdings im März 1921 noch nicht aus.

Verfüllung des Frontgrabens, ca. April 1921. Foto: Joseph Ring, Koblenz

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Neues vom Festungspark

Anlässlich der Anlage des neuen Festungsparks auf der Feste Feste Franz wurden der 1876/1877 angeschüttete Erdwall vor dem Reduit und der letzte Kasemattenblock am südlichen Kopfbau mittlerweile von Bewuchs befreit. Derzeit arbeitet die Firma Wust und Sohn daran, das künftige Parkgelände herzurichten, so z. B. den Mutterboden zu verteilen und Wege anzulegen. Gut zu erkennen ist zur Zeit von hier aus auch das Reduit des Forts Asterstein auf der anderen Rheinseite.

Freigelegtes Reduit an der abgesperrten Festungspark-Baustelle, 2021
Blick auf das Reduit von Fort Asterstein, 2021

Vortrag am 9. März fällt aus

Wegen der aktuellen Lage, in der keine Präsenz-Kurse an der VHS Koblenz stattfinden, fällt der Vortrag Koblenzer Ansichten – ein Rundgang durch die Residenzstadt Koblenz um die Jahrhundertwende ersatzlos aus. Wir werden diesen Kurs im Herbstsemester 2021 wieder anbieten.

Militärkonzert in der Casinostraße am Magazingelände, 1898

Fundstück der Woche 07/2021

Kämpfe um den Rhein, 1794

Das Fundstück der Woche 07/2021 ist eine Kanonenkugel, die vermutlich in den Rheindörfern der linken Rheinseite gefunden worden ist. Leider ist der genauere Fundort unbekannt. Sie weist aber auf eine kriegerische Geschichte, die einst unser Land heimsuchte.

Preußische Kanonenkugel, 6-Pfünder, ca. 1794. Privatsammlung des Autors, aus dem Nachlass von Jan Reuter (†)

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100 Jahre Entfestigung – Januar 1921

Der Großteil der Sprengungen an der Feste Kaiser Franz fand im November und Dezember 1920 statt, sodass in den folgenden Monaten nur noch sporadisch gesprengt wurde. Im Januar und Februar 1921 wurden daher nur kleinere Sprengarbeiten durchgeführt. Die in dieser Zeit vorgenommene Reduzierung der Kehlmauer zwischen Poterne und Reduit bot den an der Feste Kaiser Franz stationierten Amerikanern plötzlich völlig neue Ausblicke.

Blick über die sanierte Kehlmauer auf die Feste Ehrenbreitstein, 2019. Foto M. Kellermann

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