Quellen zur Geschichte der Festung Koblenz und Ehrenbreitstein nach 1918 – die United Nations Library & Archives in Genf

Im Archiv des Völkerbundes in Genf (heute: United Nations Library & Archives) sind ebenfalls Akten zu den Entfestigungsarbeiten an der Rheingrenze vorhanden. Einen Hinweis auf diese Bestände fand ich im Stadtarchiv in Koblenz, das 1991 in Kontakt mit der United Nations Library getreten war. Bei meinem ersten Besuch in Genf stellte sich dann heraus, dass es sich nicht nur um eine, sondern gleich um zwei Akten zur Entfestigung von Koblenz handelte.

Die erste Akte bietet eine Fülle von Bildern zu den beiden Phasen der Koblenzer Entfestigung (1920-1922 und 1927/1929). Außerdem enthält sie das für Koblenz wichtige Schreiben vom 1. Februar 1922 an General Nollet, in dem Generals Ferdinand Foch die Entscheidung mitteilt, die Festung Ehrenbreitstein von der Zerstörung auszunehmen:

An der Entfestigung des Forts Ehrenbreitstein ist nicht festgehalten worden; die Bedeutung dieses Werks scheint vom militärischen Standpunkt aus betrachtet minimal zu sein und seine Zerstörung hätte, infolge seiner besonderen Lage, die öffentliche Meinung der Deutschen gegen die Alliierten aufbringen können.“(1)

Die zweite Akte war insofern überraschend, da es in dieser auch Fotos der kleineren Festungswerke (Metternicher und Rübenacher Schanze, Bienhornschanze) gab, die so nicht in den deutschen Archiven existieren. Vermutlich handelt es sich dabei um Aufnahmen der alliierten Offiziere, die die Entfestigungsarbeiten begleitet haben. Zwischenzeitlich liegen die beiden Akten auch digital vor und können ohne Zugangsbeschränkungen heruntergeladen werden. (Digitalisat)

Zur Quellensammlung geht es hier.

Anmerkungen

(1) Schreiben des Comité Militaire Allié de Versailles Nr. I 35/1 vom 01.02.1922, in: United Nations Library & Archives Best. Col 61/40/1, Sammlung 4, Dokument 19. Übersetzung M. Kellermann.

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