Gut verborgen, aber immer noch da – die äußere Grabenwand auf der rechten Seite des Festungswerks
Im Zuge der Entfestigung der Feste Kaiser Franz nach dem Ersten Weltkrieg mussten auch die Gräben des Werks zerstört werden. Der linke und der Frontgraben wurden in weiten Teilen zerstört bzw. eingeebnet, während man sich auf der rechten Seite damit begnügte, die innere Grabenwand (sog. Eskarpe) zu sprengen. Die äußere Grabenwand (Kontereskarpe) blieb dagegen bis in den Frontgraben hinein stehen, da hier aufgrund der Nähe zu den Gebäuden der Feldartillerie-Kaserne nicht gesprengt werden durfte. Die Kasernengebäude und die äußere Grabenwand kann man auf einer Luftaufnahme von 1944 gut erkennen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Kasernengebäude nach und nach beseitigt und der Graben zugeschüttet. Mit ihm verschwand die äußere Grabenwand zwar im Untergrund, blieb so aber in einem größeren Abschnitt unbeschadet erhalten. Der einzige Zugang befindet sich heute in der nicht mehr zugänglichen Kommunikation zwischen Feste Kaiser Franz und Bubenheimer Flesche. Etwa in Höhe der rechten Grabenwehr, die in die Kommunikation integriert war, geht ein schmaler Gang Richtung Westen ab.
Dieser kurze Gang führt zunächst in eine kleine Kasematte, deren ursprüngliche Nutzung uns heute leider nicht mehr bekannt ist.
Von diesem Raum zweigt ein schmaler Gang ab, der die Kasematte mit dem Hohlgang in der äußeren Grabenwand verband. Hier befand sich auch eine Ausfallpforte in den Graben, die allerdings heute verschüttet ist.
Der Hohlgang in der äußeren Grabenwand ist gut erhalten, er weist zudem noch alle nach dem Graben vorhandenen Schießscharten auf. Leider ist der Gang nur gut 30 Meter begehbar, dann ist er verschüttet.
Die innere Grabenwand in diesem Bereich ist leider fast vollständig zerstört, nur an der rechten Grabenwehr existiert vermutlich ein kurzer Abschnitt, der derzeit aber ebenfalls verschüttet ist.
Abbildungen
Abb. 1: Sammlung M. Kellermann, unbekannter Fotograf, ca. 1944
Abb. 2: Fotografie M. Kellermann, 2009
Abb. 3-10: Fotografien R. Arenz, 2018